Prozessoren und RAM
02. März 2003

Es ist ja noch nicht so lange her, dass wir das letzte Mal über Prozessoren und Arbeitsspeicher berichtet haben. Entsprechend hat sich auch nicht viel getan. Allerdings hat Intel zwei neue Chipsätze heraus gebracht. Damit die Workstations mit Intel CPU günstiger werden, hat Intel nun auch im HighEnd-Segment DDR-RAM Chipsätze kreiert. Was davon zu halten ist, lesen Sie im Folgenden.

Intel Pentium4

Für die neue Hyper-Threading-Technologie werden neue Mainbaords mit Intel i845PE oder i850E benötigt. Auf älteren Chipsätzen wie dem i845, i845E oder i850 läuft zwar der 3066MHz P4 aber eben ohne Hyper-Threading.
Die Datenrate der Verbindung von CPU zu Arbeitsspeicher, ist beim P4 max. 4,3GB/s schnell. Der günstige i845PE Chipsatz bremst aber auf 2,7GB/s ab, denn DDR-RAM mit 333MHz kann nicht mehr übertragen (400MHz DDR-RAM käme auch nur auf 3,2GB/s). Einzig RAMBUS Speicher (RD-RAM) mit 1066MHz kommt auf die vollen 4,3GB/s. So schöpft nur Intels RD-RAM Chipsatz i850E die Leistung des P4 voll aus. In der Praxis ist z.B. ein P4 mit 2666MHz und RD-RAM sogar etwas schneller als ein P4 mit 2800MHz und DDR-RAM.
Auch Intel weiß natürlich, dass nicht jeder bereit ist, für RD-RAM viel Geld hinzulegen. Daher hat Intel einen neuen Chipsatz Namens i7205 erfunden. Dieser bedient sich eines Zwei-Kanal-Konzepts: er steuert zwei Speicher Bausteine parallel an und verdoppelt so die Speicherleistung (theoretisch). Der i7205 benutzt 266MHz DDR-RAM mit 2,1GB/s und verspricht durch Dual-Channel auch auf 4,3GB/s zu kommen.
Allerdings sind unsere Tests auf einem Mainbaord mit besagtem i7205 eher enttäuschend. Mit bestimmten Programmen (Benchmark-Programme) kann man die Geschwindigkeit des RAMs messen. Diese Programme bescheinigen eine Leistung mit ca. 3,4GB/s. Das entspricht in etwa RD-RAM mit 800MHz Takt. Dass keine 4,3GB/s drin sind, ist klar, denn parallele Ansteuerung geht nicht verlustfrei. Das Schlimme ist aber das Abschneiden des i7205 bei realen Anwendungen: hier kommt er nur knapp über die Geschwindigkeit eines guten i845PE Mainboards mit 333MHz RAMs. Mainbaords mit dem i7205 sind aber sehr viel teurer als solche mit i845PE, so dass sich dieser neue Chipsatz komplett disqualifiziert.

Intel Xeon

Beim Intel Xeon, dem Dual-CPU-fähigen Pentium 4 Bruder, wird der Intel i860 Chipsatz verwendet. Dieser Chipsatz ist das Beste, was wir je in den Händen hielten. Er ist schnell und bietet mit 64Bit/66MHz auf dem PCI-Bus die 4-fache (!) Geschwindigkeit der Pentium4 Chipsätze, bleibt dabei aber sehr kompatibel. Verglichen mit dem Pentium4 stimmt auch der Preis. Ein Xeon System mit 2x 2,4GHz ist so schnell wie ein (theoretischer) Pentium-4 mit 3,4GHz und nur ca. 250,- Euro teurer als ein P4-System mit 3,0GHz und RD-RAM.
Auch für den i860 Chipsatz gibt es nun eine DDR-RAM Alternative, der neue i7505. Der i7505 leitet sich leider vom Server-Chipsatz i7500 ab und hat so einige Nachteile für Workstations, denn er hat nur noch zwei normale PCI Steckplätze und der Rest der Steckplätze basiert auf PCI-X, wofür es aber keine in unserem Bereich sinnvollen Karten gibt. Dafür ist er sehr preiswert und eröffnet einen günstigen Einstieg in die Welt der Doppel-Prozessoren. Auch ein Vorteil die Möglichkeit auf bis zu 4GB RAM aufrüsten zu können. Aber Videoschnitt-Computer sollten heute 512MB RAM haben und mit 1GB RAM hat man eine gute Reserve. Die 2GB Maximum des i860 wird man dann schon nur noch in seltenen Fällen brauchen.
Daher empfiehlt sich der i860 immer noch als der beste High-End-Chipsatz mit RD-RAM für den Profi-Einsatz mit vielen PCI Karten. Dem i7505 bleibt dann die Rolle des Dual-CPU Einsteiger-Chipsatzes mit DDR-RAM.
Ebenfalls neu der 3GHz Xeon. Jedoch ist diese Top-CPU momentan viel zu teuer im Verhältnis zum Leistungs-Plus. Dafür ist aber der 2,6GHz im Preis gefallen. Ein Gespann aus zwei 2,6GHz Xeons kostet nur noch 200,- Euro Aufpreis gegenüber 2x 2,4GHz.

Fazit

Sie können von uns immer das Beste für Ihr Geld und Ihre Anwendungen erwarten, also werden wir auch keine Computer mit i7205 Chipsätzen anbieten. Das Neue ist lange nicht immer das Beste, aber das wissen wir ja schon länger.
Preiswert und recht flott präsentiert sich der P4 mit 333MHz DDR-RAM (unser MediaCube Pro oder unser MediaTower Pro.30), optimale Ausnutzung des P4 bringt der 1066MHz schnelle RD-RAM (MediaTower Pro.30 mit PC1066-Option) und richtig zur Sache geht es mit einem Doppel-Gespann aus zwei Xeon CPUs. Entweder preiswert mit DDR-RAM (MediaTower Pro.50) oder sehr professionell mit RD-RAM (MediaTower Pro.70 und Pro.90).
 
 

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